Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Henrdrik Hoppenstedt und des Landtagsabgeordneten Sebastian Lechner präsentierte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Bremen und Niedersachsen, Ulrich Bischoping, die Alternativen zur sogenannten Y-Trasse Hamburg-Bremen-Hannover vor Neustädter Bürgerinnen und Bürgern.
Bischoping erläuterte in der gut besuchten Veranstaltung im Hotel Scheve die insgesamt zehn Varianten der Trasse. Bei fünf Varianten wäre Neustadt betroffen. Dazu zählen der Ausbau im Bestand zwischen Celle-Uelzen-Lüneburg-Maschen, der reduzierte Bestandsstreckenausbau zwischen Uelzen und Maschen, die Neubaustrecke Ashausen-Unterlüß, die Neubaustrecke Ashausen-Suderburg und die sogenannte Alpha-Variante. Diese Varianten beinhalten jeweils punktuelle Maßnahmen auf der Strecke Wunstorf-Nienburg. Dazu zählt z.B. die Verkleinerung der Abstände zwischen den Signalstellen, um mehr Züge auf der Strecke einsetzen zu können. Ein Gleisausbau der Strecke Wunstorf-Nienburg ist nicht vorgesehen.
Bischoping betonte, eine Meinungsbildung zu den einzelnen Varianten solle bis Ende dieses Jahres im Rahmen eines Dialogverfahrens mit Bürgern, Kommunen, Kammern und anderen Interessenvertretungen unter Federführung des Landes Niedersachsen herbei geführt werden. Akzeptanz, so Ulrich Bischoping, finde der Streckenausbau nur, wenn damit auch Vorteile für die Anwohner verbunden seien, etwa durch einen deutlich verbesserten Lärmschutz, mehr Lärmvorsorge und die Beseitigung von höhengleichen Bahnübergängen.
Der Bahn-Konzernbevollmächtigte rechnet frühestens ab 2016 mit dem Beginn konkreter Planungen und der nachfolgenden Eröffnung eines Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahrens zur Y-Trasse. Erfahrungsgemäß würden dafür bis zum Baubeginn zehn bis zwölf Jahre vergehen. Die eigentliche Bauphase könne mit vier bis fünf Jahren veranschlagt werden.
Sollte eine der Varianten unter Einschluss der Strecke Wunstorf-Nienburg umgesetzt werden, sehen Hoppenstedt und Lechner auch Chancen für Neustadt, die Verkehrsverhältnisse zu verbessern und die Lärmbelastung der Bevölkerung zu reduzieren. Mit 300 Zugbewegungen pro Tag stoße Neustadt schon jetzt an seine Grenzen, eine noch dichtere Taktung dürfe es angesichts der sechs höhengleichen Bahnübergänge nicht geben. Die Wahlkreisabgeordneten kündigten an, den Dialog mit der Bahn fortzusetzen und Lösungen für die höhengleichen Bahnübergänge auszuloten, auch wenn die zukünftige Y-Trasse nicht durch Neustadt verlaufen wird.