Am letzten Tag der Sommertour stand das Steinhuder Meer im Mittelpunkt. Bei einem Besuch im Naturparkhaus bekräftigte ich im Gespräch mit Sonja Papenfuß, Leiterin Fachbereich Umwelt Region Hannover, meine Forderung nach einem ganzheitlichen Flächennutzungskonzept für das Steinhuder Meer.
Wo sind die stärksten Phosphoreinträge in das Meer? Der von der Region vorgelegte Naturparkplan bietet dazu erste Ansätze, die unterschiedlichen Schutz- und Nutzungsaspekte besser in Einklang zu bringen. Was wir aber unbedingt brauchen, sind verlässliche Rahmenbedingungen. Vor allem raumordnerisch muss die regionale Planung besser aufeinander abgestimmt werden. Das wollen wir weiter vorantreiben.
Am Kolkdobben und Regenrückhaltebecken ging es um die Erhaltungsmaßnahmen für das Steinhuder Meer. Schlammneubildung und Phosphoreinträge verursachen den niedrigen Wasserstand und beeinträchtigen die Wasserqualität.
In Begleitung der Landesbeauftragten für Leine-Weser, Karin Beckmann, war Dr. Conrad Ludewig von der Domänenverwaltung gekommen, um den 2016 erfolgten Ausbau des Kolkdobbens zu erläutern. In diesem Jahr wurde der Polder mit 60.000 m3 Schlamm neu bespült. Der Schlamm ist inzwischen gut abgetrocknet, erste Pflanzen haben sich angesiedelt.
Wir müssen die Polderbewirtschaftung im Blick behalten. Die aktuellen Kapazitäten für die Schlammablagerung reichen noch für die nächsten 5 bis 10 Jahre. Hier ist besonders das Land in der Verantwortung, ausreichend Mittel für den Flächenerwerb zur Verfügung bereitzustellen
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Woher kommen die jährlich 30.000 bis 40.000 m3 Neuschlamm, und was muss für die Erhaltung des Steinhuder Meeres getan werden? Verantwortlich seien vor allem die Phosphoreinträge, verursacht durch Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Flächen, durch ungereinigtes Regenwasser und die entwässerten Abtorfflächen, meint Biologe Hans-Heinrich Schuster vom Landebetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.
Erste Verbesserungen konnten durch das Regenrückhaltebecken Mardorf erreicht werden. Spezielle Filter verhindern, dass Regenwasser ungereinigt ins Meer gelangt. In Steinhude ist ein ähnliches Projekt in Planung. Der verstärkte Einsatz von Retentionsbodenfiltern und die Umleitung des Regenwassers könnten langfristig dazu beitragen, die Schlammneubildung zu reduzieren, hofft Schuster.