Kultusministerin Heiligenstadt (SPD) bekommt den erheblichen Unterrichtsausfall an den berufsbildenden Schulen (BBS) in Niedersachsen nicht in den Griff. Die Unterrichtsversorgung der BBS Neustadt liegt mit insgesamt 89,6 Prozent nur knapp über dem Landesdurchschnitt von 88,1 Prozent.
In einzelnen Berufsfeldern sieht es noch schlechter aus. Schlusslichter an der Neustädter BBS sind die Bereiche Ernährung mit 84,4 Prozent und Fahrzeugtechnik mit 83,3 Prozent. Immerhin stehen fünf ausgeschiedenen Lehrkräften sieben Neueinstellungen gegenüber.
Die niedrigen Werte vom letzten Stichtag 16.11.2016 musste die Landesregierung jetzt auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion einräumen.
„Das Versagen der rot-grünen Landesregierung im Bildungsbereich ist bei den berufsbildenden Schulen auf den ersten Blick sichtbar. Da ist Unterrichtsausfall an der Tagesordnung. Kein Wunder, dass sich inzwischen auch die Kammern einschalten und lautstark Besserung anmahnen.“
„Der aktuelle Zustand ist leider keine gute Werbung für das Modell der dualen Ausbildung. Dabei sind unsere Unternehmen dringend auf der Suche nach Fachkräftenachwuchs. Die Landesregierung schadet unserer Wirtschaft mit ihrer Unfähigkeit, für eine ausreichende Lehrerversorgung zu sorgen.“
Es ist „erschreckend“, zu sehen, wie deutlich sich in Niedersachsen die Unterrichtsversorgung seit Regierungsübernahme durch SPD und Grüne verschlechtert hat: An allgemein bildenden Schulen von 102 Prozent (2012) auf 98,9 Prozent (2016), an berufsbildenden Schulen von 91,9 Prozent (2012) auf nun 88,1 Prozent.
Anstatt endlich ein tragfähiges Konzept gegen den Lehrermangel zu erarbeiten oder die BBS wieder stärker in die Budgetverantwortung einzubeziehen, rechtfertige die Ministerin den Lehrermangel vor allem mit der Flüchtlingssituation. „Die Kultusministerin sollte endlich ihre Arbeit vernünftig machen, anstatt die Schuld bei anderen zu suchen."