Der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Lechner nahm das von seiner Fraktion verabschiedete Positionspapier „Zukunft der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ zum Anlass, seinen im letzten Sommer auf dem Hof Klingemann in Neustadt-Averhoy begonnenen Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern des Landvolks fortzusetzen.
Auf Einladung von Familie Wegener aus Liethe trafen sich Landwirte von bäuerlichen Familienbetrieben aus Neustadt und Wunstorf im Hofcafé an der Leinechaussee und diskutierten das Positionspapier mit dem Wahlkreisabgeordneten.
Nachhaltigkeit als roter Faden für die zukünftige Agrarpolitik in Niedersachsen – das ist der Tenor des 23-seitigen Positionspapiers der CDU-Landtagsfraktion, das die Ergebnisse des im März 2014 gegründeten Runden Tisches für die Zukunft der Landwirtschaft zusammenfasst.
„Es ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, so zu leben und zu wirtschaften, dass auch kommende Generationen mit den vorhandenen Ressourcen das Leben nach ihren Bedürfnissen gestalten können“, ist Sebastian Lechner überzeugt und sieht hier Landwirtschaft und Politik gleichermaßen gefordert. Die Thesen des Runden Tisches seien eine hervorragende Diskussionsgrundlage für die zukünftige Agrarpolitik der CDU-Landtagsfraktion.
Das Thesenpapier enthält neun Kernziele. Dazu zählen die Verbesserung des Nährstoffmanagements, die Förderung landwirtschaftlicher Familienbetreibe, die Intensivierung der agrar- und ernährungswissenschaftlichen Bildung und der verbesserte Umgang mit der stetigen Konkurrenz unterschiedlicher Nutzungsformen von landwirtschaftlichen Flächen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Thema Tierschutz. Tierschutzstandards sollen auf Basis des 2011 vom ehemaligen Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) eingeführten Tierschutzplans fortlaufend überprüft und weiterentwickelt werden. Volker Hahn, Vorsitzender des Landvolkreisverbandes Hannover, zeigte sich gesprächsbereit, machte aber gleichzeitig deutlich, ohne belastbare wissenschaftliche Grundlagen dürfe es keine Änderungen bei den Haltungsbedingungen geben. Außerdem betonte er die Notwendigkeit einheitlicher europäischer Standards, um den Betrieben in Deutschland keine Wettbewerbsnachteile aufzubürden. Es müsse klar sein, dass Maßnahmen im Bereich des Tierschutzes erhöhte Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher nach sich ziehen würden.
Sebastian Lechner unterstrich die Forderung, dass ein verfrühtes Verbot von Eingriffen am Tier ohne fundierte wissenschaftliche Alternativen abzulehnen sei. Es müssten vielmehr Wege gefunden werden, die das Tierwohl fördern, gesellschaftlich akzeptiert sind und gleichzeitig dem Tierhalter umsetzbare Haltungsbedingungen bieten. „Die Politik muss für verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit sorgen, damit bäuerliche Familienbetriebe wettbewerbsfähig und erfolgreich wirtschaften können. Symbolpolitik und Schnellschüsse helfen da wenig“, betont er.
Die vielfältigen Anregungen aus der landwirtschaftlichen Praxis will Lechner mit nach Hannover nehmen und in die Diskussion um die zukünftige Agrarpolitik seiner Fraktion einbringen. Beide Seiten verabredeten, den Austausch und Dialog fortzusetzen.
Das Positionspapier der CDU-Landtagsfraktion ist unter dem folgenden Link abrufbar: