Der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Lechner kritisiert den bildungspolitischen Maßnahmenkatalog der rot-grünen Landesregierung: „Die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrkräfte, das Aussetzen der versprochenen Altersermäßigung für alle Lehrkräfte ab dem 55. Lebensjahr und die verzögerte Anpassung der Lehrerbesoldung an die Tariferhöhung im Öffentlichen Dienst belasten einseitig die Lehrerinnen und Lehrer und schaden der Unterrichtsqualität an unseren Schulen.“
Informiert sich über die Arbeitsbelastung von Lehrkräften: Sebastian Lechner in der KGS Neustadt Lechner zeigt Verständnis für die Sorgen von Eltern und Schülern, die Bildungsqualität könnte unter den Mehrbelastungen massiv leiden. „Lehrerinnen und Lehrer spielen in der individuellen Bildungskarriere von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle. Gute Bildung gelingt nicht auf dem Rücken der Lehrkräfte. Niemand will diese Maßnahmen, außer der Regierung selbst“, betont der Wahlkreisabgeordnete.
In einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Personalräte der Kooperativen Gesamtschule (KGS) und des Gymnasiums Neustadt hatte sich der Wahlkreisabgeordnete über die Auswirkungen der geplanten Mehrbelastung informiert. Eine schulinterne minutengenaue Erhebung der KGS ergab eine wöchentliche Arbeitszeit von 47,8 Stunden für gymnasiale Vollzeitlehrkräfte und 45,9 Stunden im Realschulbereich. Dazu zählen u.a. die Unterrichtstätigkeit und deren Vorbereitung, Konzepte und Korrekturen von Klassenarbeiten, Beratung, Entwicklung von Stoffplänen, Organisation, Buchführung, Verwaltung und Sitzungen. Besonders Teilzeitkräfte leisteten überdurchschnittlich viele unbezahlte Überstunden. Ältere Lehrerinnen und Lehrer müssten durch die Mehrbelastung bei gleichzeitiger Rücknahme der Altersermäßigung vier Stunden zusätzlich pro Woche unterrichten.
„Die Entlastung für ältere Lehrer war lange zugesichert - jetzt wird das Versprechen einkassiert, um die sogenannte Zukunftsoffensive Bildung zu finanzieren, die SPD und Grüne im Wahlkampf angekündigt haben“, kann Lechner die Verärgerung der Pädagogen gut nachvollziehen. Dabei würden die Lehrer sogar noch draufzahlen. „Die Mehrbelastung bringt Rot-Grün 2014 rund 35,4 Millionen Euro ein – die Kosten für Maßnahmen der Zukunftsoffensive belaufen sich im kommenden Jahr jedoch nur auf 24 Millionen Euro“, so Lechner.
Der CDU-Landtagsabgeordnete fordert die Landesregierung auf, den gemeinsamen Widerstand von Lehrern, Eltern und Schülern endlich ernst zu nehmen und die Beschlüsse zu korrigieren. „Es ist noch nicht zu spät. Während der letzten Sitzung des Niedersächsischen Landtages in diesem Jahr vom 10. bis 13. Dezember hat Rot-Grün die Chance dazu. Wir stehen hinter den 87.000 niedersächsischen Lehrerinnen und Lehrern und werden finanzierbare Änderungsvorschläge in die Beratungen einbringen, ohne die zusätzlichen rund 34 Millionen Euro, die die Lehrkräfte durch Mehrarbeit aufbringen sollen“, kündigt Sebastian Lechner abschließend an.