Der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Lechner reagiert auf das Ergebnis seiner parlamentarischen Anfrage zur Erhaltung des Steinhuder Meeres mit der Forderung nach einem mit allen Interessengruppen abgestimmten integrierten Konzept und der Verdoppelung der Investitionen für die Entschlammung auf eine Million Euro.

Das Land unterstützt dagegen das Vorgehen der Region Hannover, regelmäßige Entschlammungen nur in kritischen Bereichen des Gewässers fortzusetzen. Dafür stehen in diesem Jahr Restmittel in Höhe von 140.000 Euro zur Verfügung, im Haushaltsansatz 2014 sind 550.000 Euro vorgesehen. Die bisherigen Mittel und der Mittelansatz für das kommende Haushaltsjahr seien keinesfalls ausreichend, um die neu gebildeten Schlammablagerungen abzutragen, kritisiert Lechner.

„Wir brauchen ein stimmiges Gesamtkonzept, das einen Ausgleich zwischen den zunehmenden Anforderungen eines effektiven Naturschutzes und der Berücksichtigung von tourismuswirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Interessen schafft. Das beinhaltet auch die Erschließung weiterer Schlammpolderflächen“, macht Lechner deutlich und warnt davor, mit dem Ausschluss des Mardorfer Feldes im Vorfeld Fakten zu schaffen.

Die Nutzung des bis auf den Sandgrund abgetorften Mardorfer Feldes für die Schlammablagerung lehnt die Landesregierung ab. Das an das Tote Moor angrenzende Areal zwischen Neustadt und Mardorf soll Bestandteil der geplanten Naturschutzgebietserweiterung werden.

Mit ihren Plänen zur Erweiterung des Naturschutzgebietes schießt die Region Hannover nach Auffassung Lechners weit über das Ziel hinaus: Das künftige Naturschutzgebiet soll sich mit über 3.300 ha Fläche mehr als verdoppeln und überplant die bestehenden Gebiete mit 1500 ha. Die Schutzgebietsgrenzen verschieben sich in Teilbereichen bis zu 400 Meter weiter ins Meer. „Damit würde das Steinhuder Meer erheblich an Attraktivität verlieren“, ist Lechner überzeugt und wendet ein, die geplante Erweiterung überschreite die Vorgaben der Europäischen Union erheblich.

Sebastian Lechner, der Mitglied im Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Niedersächsischen Landtages ist, bereitet für das laufende Haushaltsverfahren den Antrag vor, die Finanzmittel für die Entschlammung des Steinhuder Meeres im Landeshaushalt 2014 auf eine Million Euro zu erhöhen.