Sebastian Lechner

Landesregierung prüft Schulstandorte

Grundschulen in Mardorf und Schneeren in Gefahr

Der Landesrechnungshof prüft aktuell die Wirtschaftlichkeit von 51 Grundschulstandorten in Niedersachsen mit einer Schülerzahl unter 50 Kindern.

Nach Informationen des CDU-Landtagsabgeordneten Sebastian Lechner sind die kleinen Grundschulen aufgefordert worden, einen detaillierten Fragenkatalog bis zum 18. Juni zu beantworten. Ein schwieriges Unterfangen kurz vor Schuljahresende, findet der Wahlkreisabgeordnete. Schulleitungen und Lehrkräfte sind mit Zeugnisvergaben und organisatorischen Aufgaben ausgelastet. Die gesetzte Frist von 14 Tagen sei viel zu kurz und von den Schulen nicht umsetzbar.

In Neustadt sind die Grundschulen Mardorf und Schneeren betroffen. Stefan Porscha, Stellvertretender Vorsitzender des Schulausschusses im Stadtrat und Ortsbürgermeister in Schneeren, äußerte sich besorgt hinsichtlich der Beweggründe des Landesrechnungshofes: „Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen die rot-grüne Landesregierung aus den Ergebnissen der Prüfung ziehen wird. Die Arbeit des kürzlich eingerichteten Grundschulforums für die zukunftsorientierte Pädagogik und Bildungsgerechtigkeit der Neustädter Grundschullandschaft könnte gefährdet sein.“

Lechner wundert sich über die Art der Fragestellungen. „Alle Fragen beziehen sich ausschließlich auf Größe und Auslastung der Grundschulen. Dabei ist bei kleinen Schulstandorten gerade die pädagogische Frage entscheidend“, so der CDU-Politiker. Der Aspekt nach der räumlichen Entfernung zur nächsten Schule und damit verbundene Schulwege fehle in der Befragung gänzlich. Es entstehe der Eindruck, hier werde Material gesammelt, um Argumente für zukünftige Schulschließungen zu haben.

Die CDU-Landtagsfraktion werde eine Anfrage an die Landesregierung zur Zukunft der kleinen Grundschulstandorte stellen, kündigt Sebastian Lechner an: „Wir wollen wissen, ob die neue Landesregierung die bisherigen Möglichkeiten zum Erhalt kleiner Grundschulen beibehalten und mit den notwendigen Ressourcen ausstatten wird. Oder ob es den kleinen Schulen jetzt an den Kragen gehen soll.“

Die CDU-geführte Landesregierung hatte in der Vergangenheit durch Schulverbünde und die Bildung von Kombiklassen die Erhaltung kleiner Grundschulen unterstützt.