In den letzten Wochen erreichten mich immer wieder Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, die große Probleme hatten, die Impfhotline des Landes zu erreichen. Die meist über 80-jährigen Menschen und ihre Angehörigen sind wegen der Nichterreichbarkeit häufig verzweifelt. Sie stellen die Gruppe mit dem größten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und einer überproportional hohen Sterberate. In der zweiten Impfphase sind noch deutlich mehr Menschen impfberechtigt. Deshalb ist eine Systemumstellung bei der Terminvergabe dringend geboten.
Impfen vor Ort: Kommunen in Terminvergabe einbinden! Die CDU-Landtagsfraktion will die große Herausforderung, die Niedersachsen bei der Organisation der Corona-Schutzimpfungen bewältigen muss, konstruktiv begleiten. Das haben wir auch während der Landtagssitzung in der letzten Woche deutlich gemacht. Wir begrüßen erste Ideen seitens der Landesregierung, die Impfabwicklung über die Geburtsjahrgänge innerhalb der Priorität 2 zu organisieren. Unser Vorschlag lautet darüber hinaus, die Kommunen und die mobilen Impfteams mit Impfangeboten vor Ort in die Terminorganisation einzubeziehen.
Konkret stellen wir uns vor, dass die Einwohnermeldeämter der Städte und Gemeinden die impfberechtigten Bürgerinnen und Bürger anschreiben und einen bestimmten Impftermin anbieten. Mobile Impftermins könnten dann planbar tageweise an einem festen Ort in den Kommunen eingesetzt werden. Impfwillige müssten nur dann von sich aus tätig werden, wenn sie den angebotenen Termin nicht wahrnehmen können bzw. wollen.
Auch unser Antrag im Stadtrat Neustadt zielt in diese Richtung. Wir beabsichtigen, dass sich die Stadt Neustadt mit Nachdruck dafür einsetzt, ein dezentrales Impfangebot in Neustadt zu ermöglichen. Dabei haben wir zunächst ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen im Blick.
Die Impfkampagne ist für die Bekämpfung der Pandemie von zentraler Bedeutung. Ziel muss es sein, möglichst viele Menschen so schnell es geht zu immunisieren, besonders auch im Hinblick auf die Verbreitung mutierter Corona-Viren.
Die Schaffung eines wohnortnahen Impfangebotes mit kurzen Wegen könnte einen entscheidenden Vorsprung bedeuten. Deshalb halten wir es auch für erforderlich, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte so früh wie möglich in die Impforganisation einzubeziehen.