Sebastian Lechner

Spedition Morig ist gut aufgestellt und bietet faire Arbeitsbedingungen

Während andere Logistikunternehmen in der Corona-Krise zu kämpfen haben, musste die Neustädter Spedition Morig bisher kaum Einbußen hinnehmen. Ganz im Gegenteil: Das Transportgeschäft mit Schüttgut aus der Agrarproduktion wie Getreide, Gemüse und Futtermittel, auf das sich das Unternehmen spezialisiert hat, läuft gut. Das Unternehmen hat keine staatlichen Hilfen in Anspruch genommen oder Kurzarbeit angemeldet, erfuhr ich bei einem Besuch am Firmenstandort im Neustädter Gewerbegebiet. 
Schüttgut-LKW der Spedition MorigSchüttgut-LKW der Spedition Morig
Die Gebrüder Morig sind mit ihrem Unternehmen seit über 20 Jahren fest in ihrer Heimatstadt verwurzelt und disponieren europaweit Transporte mit einem jährlichen Volumen von 350.000 Tonnen. Täglich werden 50 LKWs mit 100 Ladungen auf der Straße bewegt. Seit der Corona-Krise sind die Ladungen auf 80 pro Tag leicht gesunken. 
 
Die Spedition verfügt über 20 eigene LKWs und beauftragt darüber hinaus 20 Subunternehmer. Die 25 fest angestellten Fahrer nutzen immer das gleiche Fahrzeug, das über das Wochenende am Wohnort verbleibt. Dadurch gewinnen sie mehr Zeit zur Erholung, da An- und Abfahrten zum Standort entfallen.

Es ist gut für den Wirtschaftsstandort Neustadt, mit der Spedition Morig ein so gut aufgestelltes Logistikunternehmen zu haben, das seine Mitarbeiter zu fairen Konditionen beschäftigt.

Sorgen bereiten Jens und Nils Mohrig die fehlenden LKW-Parkplätze an Autobahnen. Ruhezeiten müssten eingehalten werden, die Parkplatzsuche sei oft zeitraubend. Die größte Schwierigkeit bestehe aber nach wie vor darin, geeignete Fachkräfte zu finden.
Das sind zwei ganz zentrale Herausforderungen für die Branche und die Politik. Niedersachsen ist Logistikland. Wegen seiner günstigen Lage als Drehscheibe und Transitraum für den nationalen und europäischen Handel ist der Ausbau der verkehrlichen Infrastruktur einer der wichtigsten Beiträge zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unserer niedersächsischen Wirtschaft.
 
In Niedersachsen sind in den letzten 10 Jahren über 2900 LKW-Stellplätze entstanden. Bis 2030 sollen zusätzlich weitere 2400 Plätze geschaffen werden. Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs hat unser Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann in enger Zusammenarbeit mit Branchenvertretern bereits im Frühjahr 2019 eine Initiative gestartet, um mehr Berufskraftfahrer auszubilden.
 
Damit erfolgreiche Unternehmen wie die Spedition Morig auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben, sind Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit und zur Fachkräftegewinnung eine Daueraufgabe für die Landes- und Bundesregierung.