In Wunstorf funktioniert die Zusammenarbeit der zehn Ortswehren untereinander und die Kooperation mit Politik und Verwaltung zur Zufriedenheit aller Akteure. Das erfuhr dich während meines Besuches in der Feuerwache an der Barnestraße.
Am neuen Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Wunstorf Der zwischen Politik, Verwaltung und Stadtfeuerwehr ausgehandelte Beschaffungsplan über einen Zeitraum von zehn Jahren für alle Wehren im Stadtgebiet kann beispielgebend für andere Feuerwehren sein. Das Verfahren habe sich bewährt, sind sich Stadtbrandmeister Martin Ohlendorf und seine Stellvertreter Sven Möllmann und Ralph Nellesen einig. Der Investitionsplan ist für zehn Jahre festgelegt, so dass für alle Ortsfeuerwehren klar ist, wann und welche Anschaffungen für sie getätigt werden. Aktuell laufen die Arbeiten für den Beschaffungsplan bis 2030.
Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt betonte, der Plan stelle sicher, dass die Wunstorfer Wehren auf dem neuesten technischen Stand seien. Es werde nicht gespart, um die Herausforderungen zum Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.
Begeistert bin ich, wie offensiv die Feuerwehr mit dem zunehmenden Problem der Gaffer umgeht. Die Planen der Wunstorfer Wehren, die Unfallopfer vor neugierigen Blicken und Fotos abschirmen, sind mit dem Schriftzug „Nicht gaffen, Mitglied werden!“ versehen. Eine sehr gute Idee, die andere Feuerwehren übernehmen könnten.
Besonders gefordert ist die Wunstorfer Feuerwehr im Falle einer Großgefahrenlage auf dem Fliegerhorst und bei Unfällen auf den Auf- und Abfahrten Luthe und Kolenfeld der A2. Für den Wunstorfer Streckenabschnitt steht ein Gefahrgutzug bereit. Die Kameradinnen und Kameraden unterstützen den Rettungsdienst mit Türöffnungen bei Hausnotrufen, leisten die Wasser- und Eisrettung auf dem Steinhuder Meer und sind für die Industriegebiete Luthe und Wunstorf sowie die Biogasanlagen in Bokeloh und Kolenfeld zuständig. Für die Koordination der 1,5 Einsätze pro Tag sorgt die Einsatzleitung vor Ort (ELO).
Auch im Bereich der Ausbildung arbeitet die Stadtfeuerwehr mit den Ortswehren eng zusammen. Alle aktiven Feuerwehrleute werden zusätzlich an den Spezial-Einsatzfahrzeugen der Wunstorfer Feuerwehr ausgebildet, so dass bei gemeinsamen Einsätzen jeder Handgriff sitzt.
Wir wollen nach Inkrafttreten des neuen Brandschutzgesetzes im Frühjahr dieses Jahres vor allem die Struktur und die Organisation der Feuerwehren in der Fläche in den Blick nehmen. Das Wunstorfer Modell ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Brandschutz in den kommenden Jahren zukunftsfest gemacht werden kann. Die Anregungen nehme ich dafür mit nach Hannover.