Sebastian Lechner

Unterrichtsausfall an Gymnasien durch Lehrerabordnungen

Es ist zu befürchten, dass der Unterrichtsausfall an den Gymnasien in Neustadt und Wunstorf nach den Herbstferien weiter geht. Dazu trägt die sprunghaft angestiegene Zahl schulformübergreifender Abordnungen von Lehrkräften seit den Sommerferien erheblich bei. 
 
Kultusministerin Heiligenstadt ist völlig konzeptlos im Umgang mit dem Lehrermangel. Offensichtlich hat das Ministerium überhaupt keinen Überblick über die Situation an den einzelnen Schulen

Das Hölty Gymnasium Wunstorf musste Lehrkräfte an die Otto-Hahn-Schule abgeben, obwohl der eigene Prognosewert zur Unterrichtsversorgung bei Schuljahresbeginn nur bei 98,2 Prozent lag. Die prognostizierte Unterrichtsversorgung der Otto-Hahn-Schule betrug nur 94,8 Prozent.
 
Das Gymnasium Neustadt, mit 102,9 % besser versorgt, hat Lehrkräfte an die Grundschulen Hans-Böckler-Schule, die Scharnhorstschule und die Leine-Schule abgeordnet. 
 
Das geht aus der Antwort der rot-grünen Landesregierung auf eine Anfrage der CDU hervor. Für die abgebenden Schulen war damit von Anfang an absehbar, dass sie ihren eigenen Pflichtunterricht nicht gewährleisten können. Eine untragbare Situation, die nach den Herbstferien andauern wird.
 
Auch eine langfristige Verbesserung der Situation an Niedersachsens Schulen ist nicht in Sicht. Zumal die Vorbereitungen für weitere Abordnungen offenbar bereits angelaufen sind: Nach Angaben des Philologenverbandes Niedersachsen sind zahlreiche Gymnasialschulleiter noch vor den Herbstferien von der Landesschulbehörde aufgefordert worden, zusätzliche Abordnungen in die Wege zu leiten.

Auch die Zahl der ausgeschriebenen Lehrerstellen zum nächsten Einstellungstermin im Februar 2018 ist nach Einschätzung des Philologenverbandes deutlich zu niedrig. Dies wird insbesondere die Gymnasien betreffen.

Weitere Abordnungen, eine sinkende Unterrichtsversorgung und weniger Neueinstellungen als in den vergangenen Jahren – unter Rot-Grün wird das selbst verursachte Schulchaos auch 2018 weitergehen.